«BEPS: Zum Scheitern verurteilter Erfolg»
Beitrag von Dr. Marco Felder, Wirtschaftregional, 2015
Das BEPS-Projekt (Base Erosion and Profit Shifting) der OECD zielt darauf ab, Steuervermeidung durch große multinationale Konzerne zu verhindern. In der Praxis betrifft es jedoch auch kleine Unternehmen mit grenzüberschreitenden Aktivitäten. Die Maßnahmen sind weder basisdemokratisch legitimiert noch leicht überschaubar, selbst für Steuerexperten. Das Projekt strebt eine Harmonisierung des Steuerrechts in verschiedenen Ländern an, was jedoch die nationale Steuerautonomie gefährden könnte und auf Widerstand stoßen dürfte.
Länder wie die Schweiz und Liechtenstein, die sich aktiv an den Diskussionen beteiligen, könnten zu den Verlierern der Entwicklung zählen. Trotz Bemühungen können sie die Umsetzung der BEPS-Maßnahmen nicht verhindern. Reiche Länder wie die USA, Deutschland und Großbritannien erkennen zunehmend, dass sie ihre eigenen Interessen verletzen könnten. Die 15 BEPS-Aktionspunkte verfolgen zwar sinnvolle Anliegen, doch das Projekt könnte insgesamt scheitern.
Themen in der Publikation
- BEPS-Projekt der OECD
- Auswirkungen auf kleine Unternehmen
- Legitimationsprobleme
- Harmonisierung des Steuerrechts
- Widerstand und Interessenskonflikte
- Erfolge und Risiken
- Spezifische Länderperspektiven
- Langfristige Perspektiven